Informationsseite Freundeskreis Süntel-Buchen

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Ein Arboretum für die Süntel-Buche

Arboretum


Der ehemalige Stadtbaumeister Gregor Kuhn aus Bad Münder hat mit über 300 Neuanpflanzungen seit Jahrzehnten mit zum Erhalt und dem Entstehen der Idee beigetragen. Der Heimatforscher und Autor Udo Mierau aus Eimbeckhausen engagierte sich ebenfalls durch private Neuanpflanzungen für den Erhalt und die Verbreitung dieser seltenen Bäume. Ihm ist der Beginn der Einrichtung des Süntel-Buchen Arboretums zu verdanken.
Der Freundeskreis Süntel-Buchen in der Gruppe Bad Münder des Heimatbundes Niedersachen e. V. betreut seit 2006 dieses Süntel-Buchen Arboretum. Es wurde vor ca. 25 Jahren angelegt, um den Bestand der Süntel-Buchen (Fagus sylvatica var. suentelensis) zu erhalten. Es wurden dort ca. 1.000 Setzlinge ausgebracht, von denen 96 übrig geblieben und zu Bäumen aufgewachsen sind.                                                                                                            
Die rund 11.000 qm große Fläche befindet sich rund 30 km südwestlich von Hannover zwischen Deister und Süntel oberhalb der Ortschaften Nettelrede und Luttringhausen in der Gemarkung Bad Münder. Die Aufzucht der Buchen war ein schwieriges Unterfangen, denn es kam in der Anfangszeit oft zu Ausfällen.
Heute ist der Bestand zwar annähernd stabil, kann aber keinesfalls sich selbst überlassen werden. Außer allgemeinen Pflegemaßnahmen ist es notwendig in den Unterwuchs regulierend einzugreifen. Nur so gelingt es die sehr langsam wachsenden Süntel-Buchen gezielt zu fördern. Neben diesen pflegenden Eingriffen werden weitere Jungbäume nachgepflanzt. Fehlendes Erbgut bisher nicht berücksichtigter Mutterbäume werden in das Arboretum eingebracht.
Im Jahr 2008 wurden die Buchen kartiert und im Gelände eingemessen.
Dank zahlreicher Spenden konnte die Ortsgruppe Bad Münder im Heimatbund Niedersachsen das Areal käuflich erwerben. Damit ist langfristig der Erhalt des Genpools der Süntel-Buchen der Region sichergestellt.

Im Arboretum "Steinriepen" stehen aus Samen gezogene, gepfropfte Süntel-Buchen, sowie auch Süntel-Blutbuchen.
 
Bis 2004 betreute Udo Mierau das Arboretum, seit 2005 liegt die Betreuung wieder in den Händen der Gruppe Bad Münder des Heimatbundes Niedersachsen e.V.
2010 sind wir bezüglich der wissenschaftlichen Begleitung des Süntel-Buchen-Arboretums erfolgreich gewesen. Eine Diplomarbeit einer Studentin der Leibnitz Universität Hannover im Institut für Umweltplanung in der Abteilung Landschaftspflege und Naturschutz wurde über das Arboretum geschrieben. Das Hauptziel der Arbeit sollte eine langfristige Sicherung des Arboretums und sein Bestand an Süntel-Buchen sein, wobei die Sicherung des Bestandes an Süntel-Buchen im Vordergrund stand. Dabei mussten die Probleme, die sich durch die hohe Ausfallquote der Süntel-Buche ergeben und die darauf abgestimmten Pflegemaßnahmen analysiert werden. In ihrer Arbeit wurden folgende Fragen bearbeitet:

1.   Wie ist der jetzige Zustand der Süntel-Buchen?
2.   Welche Faktoren stören die Vitalität der Buchen?
3.   Welche Maßnahmen müssen zum Erhalt der Buchen getroffen werden?
4.   Wie sind die Maßnahmen durchzuführen?  
                  
So wurde ein umfangreiches Kataster über jede Süntel-Buche und die sich daraus ergebenen Pflegemaßnahmen erstellt.
Um die Pflege und den Unterhalt des Arboretums auf eine breite Basis zu stellen, wurde ein Freundeskreis Süntel-Buchen gegründet.
          

Vielen Dank daher an die vielen Spender und Helfer! Ohne die Geldspenden und den unermüdlichen Arbeitseinsatz der Mitglieder des Freundeskreises wären wir heute nicht so weit!  
                                              
Auf einem Privatgelände im Ortsteil Hamelspringe war ein Pflanzgarten eingerichtet worden. In ihm wurden etwa 600 Sämlinge von  25 verschiedenen Mutterbäumen aufgezogen und sollen in den nächsten Jahren an verschiedenen Standorten im Deister-Sünteltal einzeln oder in Gruppen gepflanzt werden.
Nach Zukauf eines weiteren Areals in unmittelbarer Nähe des Arboretums am Steinriepen werden die Pflänzlinge dort in genetischer Vielfalt bestandartig aufwachsen können. Dieses Gelände wird ebenfalls zu einem Arboretum ausgebaut.                
Der Erwerb des Geländes wurde ermöglicht durch die großzügige finanzielle Zuwendung der BINGO-Umweltstiftung, der Calenberg Grubenhagenschen Landschaft, der Stiftung Hameln-Pyrmont der Sparkasse Weserbergland, Privatspenden und der Unterstützung des Heimatbundes Niedersachsen e.V..


Einmessung der S-B im Arboretum, 2008

                                  Messblatt, S-B im Arboretum(I)


Öffnungszeiten:

Das Arboretum "Steinriepen" ist jedes Jahr zum Deistertag im Mai für Besucher geöffnet.
Führungen können außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden:

05042 3249 (Herr Meier)

05042 6985 (Herr Rothe)



Anfahrtsweg:

Das Arboretum liegt am Deisterhang nördlich des Ortes Nettelrede an der Teerstraße, die zu dem Außenhof "Steinriepen" führt. Sie erreichen das Arboretum über die Ortschaften Luttringhausen oder Nettelrede. Auch mit dem Fahrrad erreicht man das
Arboretum über gute ausgebaute Rad- und Feldwege.  

Für die Eingabe in Navigationsgeräten geben Sie bitte folgende Adresse ein:
Steinriepen      31848 Bad Münder

Wir wünschen eine gute Anreise und freuen uns auf Ihren Besuch!





















 

Weitere Bilder von Süntel-Buchen finden Sie auf www.suentelbuchen.de und auf Wikimedia.


 

17 neue Buchen für das Süntel-Buchen-Arboretum

Mitte Mai 2012 sind Mitglieder des  Freundeskreis Süntel-Buchen einer Einladung der Familie Dönig nach Süddeutschland gefolgt. In ihrem Arboretum in Altdorf ist eine erstaunlich große Sammlung von Buchen gepflanzt worden. Unter den über 200 Exemplaren finden sich klein- und großwüchsige Exemplare, Trauer-, Pyramiden- und Säulenformen, mit unzähligen Blattformen und Farbvarietäten. All diese Bäume wurden über Jahrzehnte von der Familie Dönig gesammelt. Neben der Anzucht aus Bucheckern wurden auch viele Bäume gepfropft oder grünholzveredelt. Diese Methode ist von Gerhard Dönig entwickelt und patentiert worden.


Im Rahmen ihrer Tätigkeit ist die Familie Dönig auch  auf die Varietät der Süntel-Buchen gestoßen und hat diese Bäume ebenso über Reiser vermehrt und nach Altdorf geholt. Cornelia Coltzau, Monika Lüdtke, Michael Meier und Karl-Heinz Rakemann waren dementsprechend von dem zweitägigen Besuch begeistert. Ganz entscheidend für den Wert der dortigen Sammlung ist, dass für all diese Bäume ein genau dokumentierter Standort der Mutterpflanzen bekannt ist. Zur großen Freude wurden die vier nicht mit leeren Händen nach Hause geschickt. In einem Anhänger befanden sich 16 Süntel-Buchen. Sie stammen nachweislich aus der Süntelregion, ein weiterer Pfropfling stammt von der Süntel-Buche aus Gremsheim. Am vergangenen Mittwoch haben die Buchen dann nach der langen Fahrt ihre ursprüngliche Heimat erreicht. Voraussichtlich können die Bäume in einigen Jahren im Arboretum ausgepflanzt werden.



Da die mitgebrachten Buchen das Genmaterial ihrer Mutterbäume in sich tragen sind sie eine wertvolle Ergänzung des Bestandes im Arboretum. Bei der späteren Bestäubung und Vermehrung werden sie einmal einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Süntel-Buchen beitragen.
Der Freundeskreis und die Ortsgruppe des Heimatbundes Bad Münder möchte sich auf diesem Wege noch einmal recht herzlich bei der Familie Dönig bedanken. Dieser Dank gilt nicht nur der großzügigen Schenkung der Bäume sondern auch der Gastfreundschaft  während des zweitägigen Besuches. Wir haben viel über Bäume und deren Vermehrung gelernt und werden die Reise ganz sicher lange in unserer Erinnerung behalten.

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