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Der Holzweg

Neue Literatur zum Wald

Der Holzweg
Wald im Widerstreit der Interessen
ISBN: 978-3-96238-266-7, Softcover, 480 Seiten, Erscheinungstermin: 14.01.2021

Wussten Sie eigentlich, dass unser Bundesverfassungsgericht auf höchster Ebene bereits am 30. Mai 1990 ein wegweisendes Urteil gefällt hat? Dort heißt es: „Die Bewirtschaftung des Staatswaldes dient der Umwelt- und Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse…“! So wie in diesem Fall gibt es verschiedene richtungsweisende Urteile und Gesetze, die nicht in zwingender Deutlichkeit umgesetzt oder eingehalten werden. Nur zwei Beispiele seien hierzu genannt, die europäische FFH-Richtlinie oder gar Artikel 20a unseres Grundgesetzes, mit deren Ausweisungen und Umsetzungen wir auch in Niedersächsischen Wäldern nicht angemessen nachkommen.
Neben solchen rechtlichen Grundlagen bietet dieses Buch den 36 fachlich ausgewiesenen Autorinnen und Autoren großzügigen Raum zur umfassenden Darstellung der Situation des Waldes in Deutschland. Geradezu lückenlos spiegelt es die Auswirkungen industrieller- und naturnaher Waldwirtschaft wider. Entsprechend sind die 29 Beiträge außerordentlich facettenreich und informativ geschrieben, sie bieten waldinteressierten Leser*innen ein Maximum an Informationen.
Als Kritik an verfehlten Forstpraktiken, als Weckruf an die Zivilgesellschaft und als dringender Appell an die Politik legen die Autorinnen und Autoren ihre Einsichten und praktischen Erfahrungen in aller Klarheit dar, um eine längst überfällige ökologische Waldwende einzuleiten. Dabei steht insbesondere der öffentliche Wald in ihrem Fokus. Ihm gebührt eine gesetzlich auferlegte Vorbildfunktion, um der Natur und dem Menschen zu dienen. „Der Holzweg“ macht deutlich, dass diese Wende zu einer naturnahen Bewirtschaftung  zwingend erforderlich ist, auch um den Landesforsten, auch in Niedersachsen, die Last des Erfolgsdruckes zu nehmen, vornehmlich schwarze Zahlen zu schreiben. Auch seine anderen Werte, wie zum Beispiel die Trinkwasserversorgung, die Erholungsfunktion und die Ökosystemleistungen müssen berücksichtigt werden und in diese Kalkulation einfließen.
Michael Meier
Beauftragter für Waldnaturschutz im HBN e.V.


 
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